Die Jahrestagung 2022 der GAE

war ein segensreiches Ereignis In dem schönen Ort Geilsdorf / Burgstein im Vogtland kamen GAE Mitglieder zu ihrer Jahrestagung 2022 zusammen. Die evangelische Gemeinde Geilsdorf hatte dazu eingeladen und hat uns in diesen Tagen eine wirklich gesegnete Tagung ermöglicht.


Auf dem Programm standen:


Freitag 23.9.2022 Begegnungsabend

Mitglieder der örtlichen Gemeinden kamen mit den Teilnehmern der Jahrestagung zusammen. Es wurde miteinander gesungen und es wurden Erfahrungen aus der Arbeit zur Ausbreitung des Evangeliums ausgetauscht. Beeindruckend war, dass ein Mitglied mit 90 Jahren noch lebhaft von seinen vielen Missionsreisen der GAE in europäische Länder berichten konnte.

Einen breiten Raum nahm die Begegnung mit Pfarrer Philip Kiril von Preußen ein, der in seiner Vorstellung auch aus aktuellem Anlass seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum britischen Königshaus schilderte. Die gerade verstorbene Queen Elizabeth II. war natürlich ein wichtiges Thema, nicht nur wegen ihrer Bedeutung für die europäische Geschichte sondern insbesondere wegen ihrer festen Verwurzelung im christlichen Glauben. Davon konnten sowohl Prinz Philip als auch das GAE-Kuratoriumsmitglied Fritz Schroth berichten.


Samstag 24. 9. 2022

Die morgendliche Bibelarbeit von Fritz Schroth begann mit dem Lied: "Wach auf Du Geist der ersten Zeugen"

"Man kann geistiges Leben nicht konservieren" so Fritz Schroth zu Beginn seiner sehr beeindruckenden Andacht. (klick für Video)


Bei der anschließenden Mitgliederversammlung wurde den scheidenden Vorstandsmitgliedern ausdrücklich für ihr Engagement gedankt.

Bei den Neuwahlen zum Vorstand wurde der Vorsitzende Bill Holler in seinem Amt bestätigt.

Sein Stellvertreter wurde Pfarrer Prinz Philip von Preußen.

Annett Holler wurde als Beisitzerin in den Vorstand aufgenommen.

Der Geschäftsführer Pfarrer i.R. Christian Holler wurde in seinem Amt bestätigt.


Anschließend konnten die Mitglieder einen Ausflug zum Aschberghaus unternehmen. Sie konnten dort hautnah erleben, was durch Glaubenswirken erreicht werden kann. Der am 21.03.1992 gründete Verein „Christliche Freizeit- und Schulungsarbeit Vogtland e.V.“ hatte sich die Aufgabe gestellt, ein Haus für die Familienarbeit zu bauen, um den Menschen den christlichen Glauben erlebbar zu machen. Was anfangs unmöglich erschien, ist nun fast zum Greifen nahe. Davon konnten sich die GAE Mitglieder selbst überzeugen.


Schließlich gab es für Mitglieder und Gäste ein festliches Gala-Dinner nach Rezepten von Schwester Teresa Zukic aus ihrem neuen Kochbuch "Himmel im Mund". Zusammen mit lieben Helfern haben Annett und Bill Holler dieses mehrgängige Menü mit viel Liebe kreiert. Man konnte spüren, wie die Menschen durch das gemeinsame Genießen eine ganz besondere Gemeinschaft erleben konnten.


Anschließend hielt das GAE-Kuratoriumsmitglied Schwester Teresa Zukic in der Geilsdorfer Kirche ihren Vortrag zu dem Thema "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" vor vielen Zuhörern aus Geilsdorf und Umgebung. Aufzeichnung gibt es hier

 

Sonntag 25.9.2022

Die GAE-Jahrestagung wurde mit dem Gottesdienst in der Kirche Geilsdorf beendet. Dieser Gottesdienst wurde gestaltet von Pfarrer Tilo Kirchhoff, die Predigt hielt Pfarrer Philip von Preußen. Aufzeichnung gibt es hier

  • Fritz Schroth Bibelarbeit

    Bibelarbeit mit Fritz Schroth

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  • Begegnungsabend der GAE

    Begegnungsabend der GAE

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  • Prinz Philip Kiril von Preußen - Stellvertretender GAE Vorsitzender

    Prinz Philip Kiril von Preußen

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  • Schwester Teresa Zukic

    Schwester Teresa Zukic

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  • Das Küchenteam mit Schwester Teresa

    Das begeisterte Küchenteam

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  • Gottesgeschenk vom Gemeindegarten zum Abendessen

    Ein Segen des Himmels - gefunden im Gemeindegarten (Bovist)

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  • Motivierter Helfer für das Gala-Dinner

    Engagierte Mitarbeit fürs Gala-DInner

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  • Annett und Bill Holler freuen sich über begeisterte Gäste

    Annett und Bill Holler freuen sich über die begeisterten Gäste

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  • Gemendehaus in Geilsdorf

    Pfarrhaus Geilsdorf in Herbststimmung

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  • Bildtitel

    Annett Holler - Beisitzerin

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  • Wir feiern gemeinsam die Köstlichkeiten der Natur

    Freude bei den Gästen

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  • Bill Holler - GAE Vorsitzender

    Bill Holler - GAE Vorsitzender

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  • Schwester Teresa Zukic beim Vortrag

    Schwester Teresa beim Vortrag in Geilsdorf

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  • Fleißige Hände bereiten das Gala-Dinner vor

    Fleißige Hände bereiten das Dinner

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  • Vorspeise mit Fischröllchen, Lachs-Cevice Rote Bete Hummus

    Vorspeise mit Fischröllchen auf Chicoree, Lachs-Cevice und Rote Bete Hummus

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  • Pasta tartufate ai funghi porcini

    Pasta tartufate ai funghi porcini (Nudeln mit Trüffeln und Steinpilzen)

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  • Lamm-Tajine mit Pflaumen und Hokkaido

    Lamm-Tajine mit Pfaumen und Hokkaido

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  • Pfarrer Philip von Preußen, Bill Holler, Pfarrer Tilo Kirchhoff (v.l.)

    Pfarrer Prinz Philip von Preußen, Bill Holler und Pfarrer TIlo Kirchhoff

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  • Pfarrer von Preußen Predigt

    Pfarrer Philip von Preußen Predigt zum Abschluss der GAE-Tagung

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  • Gottesdienst mit Pfarrer Tilo Kirchhoff

    Gottesdienst mit Pfarrer Tilo Kirchhoff

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Die Referenten beim Berliner Tag der GAE 2022 waren


  • Andreas Schlamm - AMD-Generalsekretär
  • Heiko Bräuning - Pfarrer, Musiker, Autor, Moderator
  • Uwe Heimowski - Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag und der Bundesregierung und Kurator der GAE
  • Schwester Teresa Zukic -  Buchautorin, Diplom-ReligionspädagoginOrdensschwester und Kuratorin der GAE
  • Philip Kiril Prinz von Preußen - evangelischer Theologe
  • Tetiana Aristarkhova - stammt aus Charkiw in der Ukraine, lebt in Deutschland, engagiert sich für Frieden in ihrer Heimat
  • Bischof Pavel Shvarts oder Pfarrer Alexander Gross von der DELKU - Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine
  • Dmytro Shevchenko - Konsul Ukraine
  • Bill Holler - GAE Vorsitzender



Naturwissenschaft und Glaube

CVJM Augsburg

Bill Holler als Gastreferent am 11. März 2022


Talk.8

Monatlich laden wir beim CVJM Augsburg zu einem Veranstaltungsabend Talk.8 ein. Diese Veranstaltung ist für alle zugänglich und öffentlich, die sich für aktuelle Alltagsthemen aus christlicher Sicht interessieren. Sehr erfreulich war, dass mit 17 anwesenden Personen der Saal gefüllt war. Vier weitere Personen nahmen online teil.

 

Bill Holler, hat sich als Referent einladen lassen und uns aus seinen eigenen Berufserfahrungen aus Luftfahrt und Digitalisierung erzählt. Mit beeindruckenden Bildern von Makro- und Mikrokosmos wurden wir hervorragend in das Thema Naturwissenschaft, Forschung und in den zunehmenden Fortschritt der Technik eingeführt. 

Er ist Unternehmer mit einem Zulieferunternehmen der Luftfahrtindustrie in Neumarkt (OPf) sowie mit einem sehr innovativen Unternehmen der Digitalbranche aus Tallinn in Estland. 

 

"Weißt du wieviel Sternlein stehen"...

Eine melodische Kurzfassung zum Thema Schöpfung, dem unbegreiflich und unfassbarem Wunder ließ Bill Holler am Klavier erklingen. Selbstverständlich erkannten alle Zuhörer diese Melodie aus ihren eigenen Kindertagen. Damit wurde bereits am Anfang der Inhalt dieses Vortrages skizziert.

 

Es ist kein Zufall

Zahlreiche Sterne, Sonnen, und Galaxien, in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit kann kein Zufall sein, sondern sind in ihrer Vielfalt alle von Gott geschaffen. Im Vergleich dazu sind auch wir Menschen, jeder einzelne, von Gott geschaffen und geliebt.

So ist jeder Fortschritt und alles was wir weiterentwickeln im Anfang an von Gott.

 

Jünger machen

Bill Holler stellt uns auch den Verein GAE anhand einer Bildpräsentation vor. Er selbst leitet die GAE als Vorsitzender seit zwei Jahren. Christliche Brüder und Schwestern aus nah und fern bilden eine gute Vernetzung über Deutschland hinaus und sind der GAE verbunden.


Im Mittelpunkt ist die Verkündigung der Frohen Botschaft von Christus. So bildet der Missionsbefehl aus dem Matthäus Evangelium (Matth. 28) die Grundlage für das Motto der GAE: "Jünger machen". 

 

Geht zu den Menschen!

Ich persönlich finde es gut, wenn Gäste aktiv in solchen Veranstaltung aktiv mit eingebunden werden.

"Geht zu den Menschen" ein ermutigendes und fröhliches und eigenkomponiertes Lied für die GAE von Pfr. Heiko Bräuning habe ich heute Abend zum ersten Mal in Gemeinschaft gesungen. Ein richtiger Ohrwurm, der bis heute noch nachklingt. 😊

 

Mit Bill Holler hatten wir einen sehr kompetenten und netten Referenten, der es versteht klar auf Gott hinzuweisen.


Es war ein sehr schöner Abend und ein gutes Miteinander.

Vielen Dank!

 

13. März 2022 Sonja Bestele


Aktuelle Nachricht der GAE an die Geschwister in der Ukraine am 24. Februar, 8 Stunden nach Ausbruch des Krieges


Ukrainisch:

Дорогі брати Олександр і Павло та всі інші брати і сестри в Ісусі Христі

З великим жахом ми дізнаємося про драматичні події в Україні. Наші думки і особливо наші молитви з вами та вашими родинами.

Нехай Господь допоможе українському народові і дасть усім ворогуючим сторонам зрозуміти, що війна не є рішенням і що тільки мир відкриває для нас майбутнє.

Будь ласка, дозвольте нам залишатися в тісному контакті, поки це можливо, поштою, а також через WhatsApp або Telegram (+49 175 7259859).

Якщо вам потрібна конкретна допомога – наприклад, пожертвування в натуральній чи грошовій формі – ми спробуємо все, що в наших силах, щоб надати вам цю допомогу. У цьому випадку ми можемо розпочати апеляцію пожертв через наш веб-сайт. www.g-a-e.de.

Зараз настав час для нас, християн, стати разом перед обличчям загрози.


Бог наказав


Deutsch:

Liebe Brüder Alexander und Pavlo sowie alle weiteren Geschwister in Jesus Christus

Mit großer Bestürzung erfahren wir von der dramatischen Entwicklung in der Ukraine. Unsere Gedanken aber vor allem auch unsere Gebete sind mit euch und euren Familien.

Möge Gott dem ukrainischen Volk beistehen und allen Kriegsparteien Einsicht schenken, dass Krieg keine Lösung ist und nur der Frieden eine Zukunft für uns bietet.

Bitte lasst uns in engem Kontakt bleiben, solange dies per Mail möglich ist, gerne auch über WhatsApp oder Telegram (+49 175 7259859).

Wenn Ihr konkrete Hilfen - zum Beispiel Sachspenden oder Geldspenden - benötigt, werden wir alles versuchen, euch im Rahmen unserer Möglichkeiten diese Hilfe zukommen zu lassen. Wir können in diesem Falle einen Spendenaufruf über unsere Webseite starten. www.g-a-e.de

Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir Christen angesichts der Bedrohung zusammenstehen müssen.


Gott befohlen

Spenden für die Ukraine

Hilfsaktion der GAE für unsere Geschwister von der

Deutsch-Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine.

Die ersten Spenden der GAE sind am 3. März bereits in der Ukraine angekommen. Mit den ersten Spenden in Höhe von 5.000 EUR können jetzt für die Gemeinden in der extrem umkämpften Stadt Charkiw und in Odessa Lebensmittel und dringend benötigte Artikel gekauft werden.

Herzlichen Dank für diese erste Hilfe.


Bitte bleibt dran und helft uns, mehr an unsere Geschwister in der Ukraine spenden zu können!

Hier online spenden.

Und bitte lasst uns einstehen für die Menschen, die jetzt im Krieg leiden und sterben müssen. Wir haben jetzt die Chance zu beweisen, dass unsere Bekenntnisse und Worte als Christen auch mit aktivem Tun untermauert werden. Geht auf die Straße, zeigt unseren Geschwistern, dass sie nicht alleine sind!

Hier in dem Video spricht Tetiana Aristarhova über die verzweifelte Situation ihrer Mutter und Schwester, die in Charkiw wohnen und um ihr Leben fürchten mussten. 

Aufgrund des schrecklichen Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, haben wir die für April 2022 geplante Reise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Wir stehen zu unseren ukrainischen Geschwistern im Gebet.


GAE Reise zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine


Die GAE hat seit vielen Jahren besondere Verbindungen zu den Christen aus der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche (DELKU) in der Ukraine. Vor nunmehr über 10 Jahren fanden persönliche Begegnungen zwischen Mitgliedern der GAE und den Freunden der DELKU in der Ukraine statt. Daraus sind langjährige Beziehungen entstanden. Der GAE Vorstand hat beschlossen, in diesem Jahr wieder eine GAE Veranstaltungsreihe mit den Freunden in die Ukraine zu unternehmen.


Diese GAE Reise soll vom 2. bis zum 11. April stattfinden. Allerdings ist die Durchführung noch abhängig von den aktuellen politischen Entwicklungen. Derzeit droht der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Daher hat das Deutsche Außenministerium eine Reisewarnung erlassen. Solange diese Reisewarnung noch in Kraft ist, sind unsere Reisevorbereitungen vorerst pausiert.


Geplant sind tägliche Veranstaltungen in den Gemeinden der Ost-Ukraine, von Charkow in der Ost-Ukraine bis nach Odessa.


Dieses von einem Team unter der Führung des GAE Vorsitzenden Bill Holler durchgeführte Reise wird unter dem Motto stehen "Zeugnis durch Einheit". Damit soll auf die besondere Verantwortung der Christen hingewiesen werden, entsprechend dem Auftrag von Jesus Christus - Gebet Jesu in Johannes 17, 20 – 23 (Neue Genfer Übersetzung):


Ich bete aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben werden. Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.


Die Geschwister in der Ukraine brauchen unsere Fürbitten, gerade in diesen Tagen der Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Wir bitten euch, daher um eure Gebete für den Frieden in der Ukraine, für die GAE Konferenz und für die mutige Einheit der Christen, auch in der Ukraine.

Wer dieses Seminar finanziell unterstützen möchte, kann dies gerne auf unserer Spendenseite (klick) hier tun.


Anmeldungen zur Teilnahme an diesem GAE Seminar Ukraine bitte an den Geschäftsführer Christian Holler (klick) schicken.



Eröffnungsrede Studientag 

am 29. Februar 2020

Bill Holler, Vorsitzender der GAE


FeG Neumarkt (OPf.)


Liebe Freunde und Geschwister


Als mein Bruder Christian und ich vor etwa sechzig Jahren in dem beschaulichen Dorf Dettingen bei Aschaffenburg aufgewachsen sind, gehörten wir zur kleinen evangelischen Minderheit in einer sehr katholischen Umgebung. Wir waren also in einer Diaspora aufwachsende Kinder.


Es war nicht einfach, auf dem Dorf als Angehöriger einer Minderheit groß zu werden und oft wurden wir ausgegrenzt und verlacht.

Damals gab es zwei Konfessionen, die allgegenwärtige katholische Kirche und die kleine Minderheit von wenigen evangelischen Familien in einer noch winzigeren kleinen Kirche. Dazu kam noch der Hauskreis bei Heumüllers sowie die Landeskirchliche Gemeinschaft in Aschaffenburg, deren Vorsitzender unser Vater Karl Holler war. Er war übrigens später der Geschäftsführer der GAE, einer seiner Nachfolger ist nun mein Bruder Christian.


Mir ist es früher nie so klar geworden, wo eigentlich die Unterschiede zwischen den beiden Konfessionen liegen sollten, es war auch nicht opportun, dieses zu hinterfragen. So blieb uns also im Wesentlichen als Unterschied das Halleluja im Gegensatz zu dem katholischen Allelujah und das unterschiedliche Falten unsere Hände. Natürlich waren auch die Messdiener mit den Kitteln über ihren Turnschuhen und Werktagshosen etwas ganz anderes als wir es bei uns Evangelischen kannten. 


Irgendwie spürten wir noch, dass es wohl aus der Vergangenheit geschichtliche Grenzen zwischen diesen beiden Konfessionen gab. Immerhin waren die unsichtbaren Gräben doch zu spüren: im Turnunterricht beim Völkerball, wenn man mal wieder nicht in eine der beiden Mannschaften gewählt wurde oder später in der Lehre, wenn man nur für die niedrigen Jobs eingesetzt wurde.

Ich bin mir allerdings auch sicher, dass es in anderen Gegenden Deutschlands umgekehrt für unsere katholischen Freunde schwer gewesen sein muss, in einem protestantischen Umfeld aufzuwachsen. Auch heute kann man dies noch erleben, wenn man zum Beispiel in die Lausitz fährt und dort die vielleicht selbst gewählte Ausgrenzung der katholischen Sorben sieht. 


Seit unserer Kindheit haben wir viel erlebt; mein Bruder mit seiner Laufbahn als Pfarrer in der Landeskirche und ich sowohl in der Landeskirche als auch später dann in freien Gemeinden, vom weltweiten Fernsehgottesdienst von Dr. Robert Schuller aus USA über charismatische Gemeinden bis hierher zur FeG. Wir haben erlebt, dass Christen ganz unterschiedlichen Zugang zu ihrem Glauben haben und trotzdem an den gleichen Gott, seinen Sohn Jesus und den Heiligen Geist als Trinität glauben. 


Manche von euch haben vielleicht auch, genauso wie ich, in den Gemeinden vor Ort erlebt, dass man mit Glaubensgeschwistern unterschiedlicher Konfessionen wunderbar gemeinsam beten kann, dass wir miteinander singen und uns ganz auf unser gemeinsames Ziel einlassen können. Wir haben den einen gemeinsamen Gott und die gemeinsame Aufgabe: "Macht zu Jüngern alle Völker!"

Es sind wirklich bewegende phantastische Momente, die wir in dieser Einheit, welche weit über den einzelnen Konfessionen oder Gemeindeformen steht, miteinander erleben dürfen. 


Wieviele christliche Gruppierungen gibt es eigentlich auf der Welt?


Wikipedia:

"Die zahlreichen Konfessionen bzw. Kirchen innerhalb des Christentums lassen sich in fünf Hauptgruppen zusammenfassen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen, die anglikanischen Kirchen und die Pfingstbewegung.

Mit rund 2,26 Milliarden Anhängern ist das Christentum vor dem Islam (über 1,8 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 900 Millionen) die am weitesten verbreitete Religion weltweit."


Als ich im vergangenen September als Vorsitzender der GAE angetreten bin, mit dem Ziel, diese nach insgesamt 120 Jahren von der bis dato alleinigen Verwurzelung innerhalb der evangelischen Landeskirche für Christen anderer Gemeinden und Konfessionen zu öffnen, wusste ich, dass dies keine leichte Aufgabe sein wird. Es war mir klar, dass viele Gräben hinter und vielleicht noch neben uns liegen, dass manche Vorbehalte existieren und dass dies kein selbstverständliches und einfaches Vorgehen sein wird. 


Trotzdem und gerade deswegen halte ich dieses Vorgehen für eine wichtige Entwicklung unserer Gesellschaft zur Ausbreitung des Evangeliums, wenn wir uns nicht dem Vorwurf der Ausgrenzung aussetzen möchten. Dieses Evangelium auszubreiten war von Beginn an keine Aufgabe an eine Konfession oder Gemeindeform. Jesus hat seine Jünger, also die Geschwister, die ihm nachfolgten, diese hat er direkt angesprochen und Ihnen die Aufgabe gegeben: 

“Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden verliehen. Darum geht hin und macht alle Völker zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt!”

Evangelium des Matthäus, Kapitel 28, Verse 19-20!


Und diese Aufgabe verbindet uns heute in brüderlicher Gemeinsamkeit bei allen Unterschieden in Verkündigungsformen oder in Ausgestaltungen unserer Konfessionen oder Gottesdienste. Sie verbindet uns mit dem klaren von Jesus selbst gegebenen Ziel: "Macht zu Jüngern alle Völker!"

Wir haben seither dies als Motto für die GAE formuliert: Jünger machen!


Es ist mir durchaus bewusst, dass es nicht einfach sein wird, die Schranken in unseren Köpfen zu überwinden. Allerdings bin ich felsenfest davon überzeugt, dass genau dieses die Botschaft ist, die Jesus seinen Jüngern gegeben hat. Es ging ihm sicher nicht darum, dass Christen sich gegenseitig absprechen, richtig zu glauben. Es ging ihm darum, dass wir zusammenhalten als Seine Jünger in Seiner Nachfolge und damit ein klares und deutliches Zeugnis für Ihn geben.


Und heute am Studientag der GAE wollen wir uns in diesem Kreis darüber Gedanken machen, wie wir diese Einheit in Vielfalt erreichen können. Als ich mich auf diese einleitenden Worte vorbereitet hatte, wusste ich, dass noch etwas wichtiges fehlt. Mir fehlte ein Wort von Jesus Christus, mit dem dieses "Jünger sein" nochmals deutlich beschrieben wird. Dann hörte ich auf dem Weg zur Gemeinde im ERF eine Bibelstelle, die genau darauf diese Antwort ist:


"Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt"

Johannes 13, 35


Ich wünsche uns einen guten Studientag, gute Gedanken und bitte hierfür um Gottes reichen Segen.


Die Eröffnungsrede als PDF
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